In den letzten Jahrzehnten haben Forscher überall auf der Welt eine Menge Studien durchgeführt, um herauszufinden, was uns Menschen wirklich glücklich macht und was nicht.
In diesem Zusammenhang haben sie haufenweise Erkenntnisse veröffentlicht, die zwar oft schon längst bekannt waren, nun aber mit Beweisen untermauert werden konnten. Zudem wurde viel Wissenswertes und Interessantes herausgefunden. So ist es heute leichter denn je, falsche Glücksversprechungen zu erkennen und den Fehler zu vermeiden, das Glück irgendwo zu suchen, wo es nicht ist.
In Fachkreisen gilt es heute als allgemein akzeptierte Tatsache, dass 50% unseres Glücksniveaus genetisch bestimmt ist. Die genetische Komponente bezieht sich dabei auf die jeweilige Menge an Glückshormonen, die wir in unserem Körper zur Verfügung haben, sowie auf angeborene und relativ stabile Persönlichkeitseigenschaften. Wir kommen also mit einem für uns typischen Glücksniveau auf die Welt, auf das wir sowohl nach positiven Erlebnissen (Erfolgen, glücklichen Fügungen, Gewinnen) als auch nach negativen Erfahrungen (Misserfolgen, Verlusten, Unglück) immer wieder zurückkehren. Manche sind deshalb mit einem sonnigeren Gemüt ausgestattet als andere.
Dies sollte jedoch niemanden entmutigen, da ja immer noch 50% unseres Glücksniveaus beeinflusst werden können.
Leider denken bei diesen 50% noch immer viel zu viele Menschen an Faktoren wie Geld, Gesundheit, Jugendlichkeit, Attraktivität oder Erfolg. Dies ist jedoch nicht der Fall. Laut Forschung tragen unsere Lebensumstände nur etwa 10% zu unserem Glücksniveau bei. Es macht für unser Glück also nur einen geringen Unterschied, ob wir arm oder reich, gesund oder krank, attraktiv oder hässlich, sportlich oder unsportlich oder was auch immer sind. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch viele Menschen, die sich traumhafter Lebensumstände erfreuen, weit weniger Glück erleben, als man vermuten würde.
Einer unserer größten Denkfehler liegt in der irrigen Annahme, dass wir durch positive Ereignisse – einem Lottogewinn, einer Beförderung, einer Genesung, einem Umzug, einem neuen Job, einem sexuellen Abenteuer – deutlich und langfristig glücklicher werden würden.
Dies schlussfolgern wir auf Basis der Erfahrung, dass uns besonders schöne Ereignisse in der Regel deutlich spürbare Glücksgefühle bescheren. Natürlich erleben wir eine Gehaltserhöhung, ein sexuelles Abenteuer oder einen beruflichen Erfolg als beglückend. Aber das Glück ist dabei weit weniger intensiv und kurzlebiger als wir im Voraus glauben.
So investieren viele von uns enorme Mengen an Zeit und Anstrengung in den Erwerb von Wohlstand und erfreulichen Lebensumständen, obwohl der reale Zugewinn für unser langfristiges Glücksniveau dadurch nur minimal ist. Überdies versäumen wir jedoch, bessere Wege zum Glück zu beschreiten.
Diese besseren Wege bestehen im Erlernen von Fähigkeiten wie der Aufmerksamkeitssteuerung sowie bestimmter Denk- und Verhaltensweisen. Dies trägt laut Forschung nämlich zu ganzen 40% unseres Glücksniveaus bei.
So blicken glückliche Menschen optimistisch in die Zukunft. Sie verfolgen mit großem Engagement ihre Lebensziele. Sie grübeln wenig nach, genießen stattdessen die Freuden des Lebens und versuchen, im Hier und Jetzt zu leben. Sie beschäftigen sich regelmäßig mit sportlichen Betätigungen, die ihnen Spaß machen. Sie fühlen Dankbarkeit für das, was sie haben. Sie pflegen und genießen ihre engen Beziehungen und betrachten Probleme als Herausforderungen und nicht als Anlass zur Verzweiflung.
Um dorthin zu gelangen, lohnen sich besonders Übungen, die in folgende Richtungen führen:
-
mehr Kontrolle über die eigene Aufmerksamkeit
-
die Fähigkeit zur Beseitigung bzw. Integration innerer Konflikte
-
eine optimistischere Denkhaltung
-
die Fähigkeiten, loszulassen und zu vergeben
-
mehr Achtsamkeit und Gegenwärtigkeit
-
mehr Akzeptanz
-
mehr Dankbarkeit
-
mehr Wohlwollen und Güte
-
die Fähigkeit, Lebensziele zu erreichen, die im Einklang mit unseren tiefsten Werten stehen
Wenn du mehr über diese Punkte erfahren möchtest, kann ich dir die Lektüre meines Buches “Glücklich sein und Frieden finden – wie geht das?” empfehlen. Es enhält Kapitel und zahlreiche parktische Übungen zu jedem dieser Themen.