Vorsichtsmaßnahmen für den Konsum psychoaktiver Substanzen

Im vorigen Beitrag habe ich auf einige der Sehnsüchte und Risiken im Zusammenhang mit dem Konsum psychoaktiver Substanzen hingewiesen.

Das Hauptproblem beim Drogenkonsum liegt meiner Meinung nach allerdings hauptsächlich im unsachgemäßen Umgang mit diesen Substanzen. Ein unsachgemäßer Umgang liegt laut dem amerikanischen Psychologen Timothy Leary immer dann vor, wenn man zu wenig Zeit und Reflexion bezüglich

  • der Wahl der Substanz und der richtigen Dosis aufwendet,
  • die eigene innere Haltung und Konsummotive nicht hinterfragt und
  • dem Setting für den Konsum nicht genug Aufmerksamkeit schenkt.

Bei der Wahl der Substanz und der Dosis geht es um die Frage, welche psychoaktive Substanz man in welcher Menge konsumiert. Hierfür sollte man gut und richtig informiert sein und auch mit Sicherheit wissen, was man da gerade konsumiert. Gerade chemische Substanzen vom Schwarzmarkt enthalten nämlich häufig nicht die Wirkstoffe, die vom Verkäufer angegeben sind. Außerdem sollte man sich unbedingt Beschränkungen in der Konsumhäufigkeit auferlegen.

Was die innere Haltung betrifft, geht es dabei darum, wie man an den Konsum der psychoaktiven Substanz herangeht. Hierzu gehören Ängste und Erwartungen, die man an die Substanz bzw. den Konsum hat. Will man z.B. nur einen Kick, will man die Substanz einfach einmal ausprobieren, will man eine außergewöhnliche Erfahrung, ein spirituelles Erlebnis, innere Führung oder gar ein psychisches Problem lösen? Außerdem sollte man den eigenen seelischen Zustand zum Zeitpunkt des Konsums hinterfragen und im Zweifelsfall auf den Konsum verzichten. Geht es einem nämlich gerade schlecht, ist man gestresst, gelangweilt oder unglücklich, dann ist dies möglicherweise genau der falsche Zeitpunkt für den Konsum einer psychoaktiven Substanz.

Das Setting schließlich bezieht sich auf den Ort, den Zeitpunkt und die Rahmenbedingungen des Konsums. Die Fragen hierbei lauten also: wann konsumiere ich mit wem wo? Bei einem verantwortungsbewussten Umgang mit psychoaktiven Substanzen sollte man z.B. auf eine angenehme und ungestörte Atmosphäre achten und möglicherweise jemanden bei sich haben, der einem im Notfall beistehen kann und dem man vertraut. Auch sollte man darauf achten, dass man nach dem Konsum genug Zeit hat, die Erfahrung zu integrieren.

Wenn man diese Punkte liest, wird einem schnell klar, dass die meisten Menschen in unserem Kulturkreis unsachgemäß mit psychoaktiven Substanzen umgehen, so dass es kein Wunder ist, dass viele süchtig werden. Wer diese Punkte jedoch berücksichtigt, kann die Risiken des Konsums auf ein Minimum reduzieren und tatsächliche Gipfelerfahrungen machen.

Trotzdem gibt es auch viele, die grundsätzlich besser die Finger von psychoaktiven Substanzen lassen sollten. So ist Rauschmittelkonsum generell nicht für Kinder und Jugendliche geeignet, da sich ihr Gehirn und ihre Identität noch in der Entwicklung befinden. Auch alle willensschwachen und seelisch labilen Menschen sollten sehr sehr vorsichtig sein!

Betrachten wir doch einmal, weshalb wir typischerweise psychoaktive Substanzen konsumieren.

  • Manche wollen einfach nur „prall“ oder „high“ sein
  • Manche wollen mehr Spaß haben
  • Manche wollen unangenehmen inneren Zuständen entkommen
  • Manche sind neugierig und wollen neuartige Erfahrungen machen
  • Manche wollen sich enthemmen
  • Manche wollen leistungsfähiger werden
  • Manche wollen cool wirken und dazugehören
  • Manche wollen sich entspannen
  • Manchen ist einfach langweilig
  • Manche suchen Heilung von seelischen Problemen
  • Manche wollen eine spirituelle Erfahrung machen

Allen gemeinsam ist, dass sie ihre gegenwärtige Befindlichkeit verändern wollen bzw. das jeweilige Hier und Jetzt gegen ein „Besseres“, „Schöneres“ oder „Interessanteres“ austauschen wollen. Dies ist auch völlig legitim und nachvollziehbar.

Im Idealfall werden sie dabei auch inspiriert und ihr Leben nimmt eine Wandlung in Richtung tieferer Verbundenheit und Achtung gegenüber der Schöpfung, mehr Selbstreflexion und Achtsamkeit. Meist ist dies jedoch nicht der Fall.

Anderen gelingt es jedoch wenigstens, den Konsum psychoaktiver Substanzen so in ihr Leben zu integrieren, dass sie dadurch entweder regelmäßige Gipfelerfahrungen machen oder zumindest häufige genüssliche Momente erleben. Auch in diesem Fall ist ihnen ein lebensbereichernder Umgang mit diesen Substanzen gelungen.

Um dies möglich zu machen, muss man sich jedoch in Mäßigung üben und Mittel und Wege finden, das jeweilige Hier und Jetzt auch im nüchternen Zustand zu genießen.

Hier noch ein paar Regeln für möglichst sicheren Gebrauch von psychoaktiven Substanzen:

  • Lasse die Finger von sogenannten harten Drogen (Heroin, Crystal Meth, Crack, Freebase etc.). Sie führen schnell zu einer fixierten Aufmerksamkeit.
  • Lasse die Finger von Delirantien. Sie sind sehr gefährlich.
  • Lasse die Finger von chemischen Drogen, insbesondere wenn du nicht sicher weißt, was du konsumierst.
  • Lasse die Finger von Research Chemicals, synthetischen Cannabinoiden, Cathinonen etc., die man im Internet bestellen kann. Sie sind zum Teil sehr gefährlich und du machst dich praktisch zum Versuchskaninchen.
  • Wenn du schon konsumierst, dann beachte die oben beschriebenen Regeln bezüglich Dosis, innerer Haltung und Setting.
  • Willst du unbedingt konsumieren und hast die Auswahl zwischen verschiedenen Substanzen, wähle die Ungefährlichere.
  • Vermeide Mischkonsum verschiedener Substanzen.
  • Konsumiere wenn möglich nie vor oder während der Arbeit.
  • Falls du nicht berufstätig bist, konsumiere tagsüber so spät wie möglich.
  • Konsumiere möglichst nicht täglich, sondern achte auf mindestens 2 konsumfreie Tage pro Woche.
  • Konsumiere möglichst nur zu besonderen Anlässen und nicht im Alltag.
  • Achte auf Suchtsymptome und baue regelmäßig konsumfreie Phasen in dein Leben ein.

Weiterführende Informationen über psychoaktive Substanzen und den Umgang damit:

https://drugscouts.de

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