Da ich ein großer Fan der „Wim Hof Atmung“ bin, habe ich letztes Jahr bereits einen Artikel dazu geschrieben und in diesem blog veröffentlicht. (siehe “Wim Hof Atmung”)
Heute möchte ich dir einen weiteren Bestandteile der sogenannten „Wim Hof Methode“ näher bringen, den ich ebenfalls sehr schätze: das Eisbaden.
Wie du sicher weißt, gehört es zu einem vollständigen Sauna Erlebnis, nach einem Saunagang noch kurz in ein Kaltwasser Becken zu steigen und sich nach der Überhitzung in der Sauna wieder abzukühlen. Dies ist bei richtiger Anwendung sehr gesund für das Herz-Kreislauf-System und fühlt sich auch großartig an.
Ein Dip im kalten Wasser hat aber nicht nur im Rahmen des Saunierens viele positive Wirkungen, sondern auch für sich allein genommen.
Dabei ist es nicht einmal entscheidend, ob man ins Eisbad geht oder einfach nur kalt duscht. Beides hat sich als sehr gesundheitsförderlich erwiesen. Was die Wassertemperatur betrifft, bekommt man natürlich den größten Kick, wenn das Wasser eiskalt ist. Für alle, die keinen Zugang zu eiskaltem Wasser haben oder die es etwas weniger brutal wollen, reichen Wassertemperaturen von 10 bis 14 Grad aber völlig aus, um in den Genuss der gesundheitlichen Vorteile zu kommen.
Was die Dauer der Kälteexposition betrifft, ist maßvolles Handeln angesagt. Man sollte auf die Signale des Körpers achten und sich nicht zu viel zumuten. So setzen sich manche z.B. nur 10 bis 60 Sekunden der Kälte aus, andere mehrere Minuten.
Übrigens hat das Eisbaden in den nördlichen Ländern bereits eine lange Tradition. In Deutschland erfreut es sich aber erst seit kurzem einer immer größeren Beliebtheit. Dies ist nicht zuletzt der Verdienst des „Ice-Man“ Wim Hof, der das Eisbaden in den letzten Jahren unermüdlich als wahres Lebenselixier propagiert.
Was man für das Eisbaden beachten sollte:
Grundsätzlich solltest du nur dann ans Eisbaden denken, wenn du keine Herz-Kreislauf-Probleme hast. Ansonsten kann die ganze Angelegenheit sehr gefährlich für dich werden.
Aber selbst, wenn du gesund bist, solltest du dich erst langsam an die Kälte herantasten. Unser Körper reagiert nämlich mit einem regelrechten Schock auf das kalte Wasser und ein zu langer Kontakt mit der Kälte kann zu gefährlicher Unterkühlung führen.
Aus diesem Grund ist es ratsam, z.B. mit heiß-kalten Wechselduschen zu beginnen und die Dauer des Kaltduschens dann allmählich zu verlängern. Wenn du ins kalte Wasser gehst, dann nicht hineinspringen, sondern langsam hineinsteigen und auch hier die Dauer des Bades mit der Zeit allmählich verlängern. Da es durch den Kälteschock zur Schnappatmung kommt, ist es dringend zu empfehlen, die Atmung so zu kontrollieren, dass sie tief und gleichmäßig ausgeführt wird. Auf diese Weise wird das Eisbad bzw. die kalte Dusche zu einer durchweg meditativen Erfahrung.
Da wir 30 Prozent unserer Körperwärme über den Kopf abgeben, sollten Kopf und Haare beim Eisbaden nie nass werden. Halte den Kopf deshalb lieber trocken und warm, so wie viele, die bei ihrem Bad im Eiswasser eine Mütze tragen. Falls du in einem See badest, solltest du zudem darauf aufpassen, dass du bei sehr niedrigen Wassertemperaturen schon nach wenigen Minuten nicht mehr in der Lage sein wirst, zu schwimmen. Laut Wikipedia liegt das daran, dass die niedrige Wassertemperatur die Leistungsfähigkeit der Muskelzellen beeinträchtigt. „Gleichzeitig verringert sich die Geschwindigkeit der Reizleitung über die Nervenbahnen. Die Muskelkontraktion, die Greifkraft und die Handkoordination nehmen rapide ab und machen es schwierig bis unmöglich, z. B. eine Schwimmhilfe anzulegen oder sich aus dem Wasser zu ziehen. Die Schwimmfähigkeit des Betroffenen ist eingeschränkt, da die Synchronisierung von Atmung und Schwimmstößen schwieriger wird. Der Schwimmer kommt in eine aufrechtere Position, um den Mund über Wasser zu halten, was zu ineffizienten Schwimmstößen führt.“
Ich selbst habe diese Bewegungslähmung bereits am eigenen Leib erfahren, als ich letztes Jahr an einem schönen Januartag im Ammersee bei ca. 5°C Wassertemperatur baden ging und frohen Mutes in tieferes Gewässer schwamm. Nach einigen Schwimmzügen bemerkte ich plötzlich, dass ich meine Füße nicht mehr spürte und ich mich auch immer schlechter bewegen konnte. Mit zunehmender Nervosität schickte ich mich also an, so schnell wie möglich zurück zum rettenden Steg zu schwimmen, bevor ich mich gar nicht mehr rühren konnte. Im Nachhinein betrachtet war mir diese Erfahrung auf jeden Fall eine Lektion.
Aber zurück zu den positiven Wirkungen des Eisbadens. Meine Internet-Recherche ergab diesbezüglich folgendes: Regelmäßige kalte Bäder/Duschen führen zur …
– Durchblutungsverbesserung
– Entzündungshemmung
– Reduzierung von Schwellungen und Muskelkatern
– Stärkung des Immunsystems
– Zunahme der Anzahl weißer Blutkörperchen
– Erhöhung des Testosteronspiegels
– Linderung von Gelenkschmerzen und rheumatischen Beschwerden (zum Teil nachhaltig bis hin zu vollständigem Verschwinden der Symptome)
– Normalisierung des Blutzuckerspiegels
– Anregung der Fettverbrennung
– Antidepressive Wirkung bzw. Stimmungsaufhellung durch die Ausschüttung von Glückshormonen
– Verbesserung der Schlafqualität
– Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
– Reduzierung von Ängsten
– Vorbeugung gegen Panikattacken
Um in den Genuss all dieser wundervollen Wirkungen zu kommen reicht es übrigens aus, etwa jeden zweiten Tag kalt zu baden bzw. zu duschen. Ein tägliches Bad wäre natürlich optimal.
In Kombination mit der “Wim Hof Atmung” könnte eine perfekte Eisbade-Session aber nun etwa folgendermaßen aussehen:
- Beginne mit 3 bis 4 Runden der Wim Hof Atmung.
- Begib dich dann mit oder ohne Mütze ins kalte Wasser und achte die ganze Zeit über auf eine ruhige, tiefe und gleichmäßige Atmung.
- Nimm im Anschluss bei Bedarf entweder noch eine heiße Dusche oder ein warmes Fußbad.
- Egal ob du Punkt 3 ausführst oder nicht, trockne dich danach gut ab, ziehe dich warm an und durchlaufe noch einmal eine bis mehrere Runden der Wim Hof Atmung. Diese Atmung hilft dir dabei, dass es dir schnell wieder warm wird.
Im Idealfall fühlst du dich danach fantastisch. Falls du es übertrieben haben solltest, wirst du jedoch bemerken, dass es dir nach dem Eisbad lange nicht mehr warm wird. Dann bleibe beim nächsten Mal einfach etwas kürzer im kalten Wasser.
Noch ein Hinweis: sowohl die Wim Hof Atmung als auch die Exposition mit kaltem Wasser wirken bei regelmäßiger Anwendung fantastisch gegen Depressionen sowie Energie- und Antriebslosigkeit. Probiere sie einfach mal aus!
Wenn du mehr über das Eisbaden, die Wim Hof Atmung oder die Wim Hof Methode an sich erfahren willst, kannst du auf Wim Hof´s homepage und bei Youtube zahlreiche interessante Beiträge und Informationen dazu finden.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Michael